Der Fokus meiner Arbeit mit Eltern und Fachkräften liegt auf dem Transfer soziologischen Wissens in den konkreten Alltag und damit einhergehenden Fragen von Elternschaft, Mutterschaft und Familie. Allzu oft wirken die Herausforderungen, denen sich Mütter, Eltern, Pflegende und Familien im Alltag gegenüber sehen, als eigenes Unvermögen und der Vergleich mit anderen bestätigt diesen Eindruck oftmals.

In meiner Arbeit als Sozialarbeiterin habe ich die Herausforderungen, mit denen Mütter, Eltern und Familien umgehen müssen, praktisch kennengelernt. Doch vor allem meine eigene Mutterschaft von drei Kindern zeigt mir immer wieder eindrucksvoll auf, was es bedeutet Mutter und Eltern in unserer Gesellschaft zu sein. Während meines Masterstudiums der Gender Studies wurde die Beschäftigung mit den gesellschaftlich und vor allem geschlechtertheoretisch relevanten Mechanismen, die sich im konkreten Alltag von Familien, Eltern und Müttern, pflegenden Menschen aber auch professionell Carearbeitenden wie Erzieher*innen oder Pfleger*innen zeigen, zu meinem Schwerpunkt. Im Rahmen meiner Promotion beschäftige ich mich wissenschaftlich genau mit diesen Fragen. Wie wird Familie, Mutterschaft, Elternschaft und die damit einhergehende Carearbeit heute verstanden? Welchen Platz nimmt Carearbeit in unserer Gesellschaft ein und wie kann eine gerechtere Verteilung aussehen? Welche Vorstellungen von Geschlecht werden in diesem gesellschaftlichen Verständnis sichtbar und wirksam? Wie wird zeitgenössische Mutterschaft und Elternschaft „richtig“ getan und wie wirken soziale Medien auf Eltern, Mütter und Familien?

Ich bin davon überzeugt, dass ein Verständnis davon, wie unsere Gesellschaft funktioniert und welche grundlegenden Vorstellungen von Elternschaft, Mutterschaft, Familie, Kindheit und darin wirksam werdenden Geschlechterverhältnisse erkennbar sind, Eltern, Carearbeitenden und insbesondere Müttern hilft, die hohen Anforderungen im Alltag besser meistern und neue Perspektiven auf die eigene Situation entwickeln zu können.